Wir freuen uns, dass das System Stadtbahn Zug unter 80 Projekteinsendungen in der Kategorie "Architektur" einen Preis im Rahmen der Brunel Awards 2008 erhalten hat. Das Stadtbahnsystem umfasst 9 neue Haltestellen, die Anpassung von 6 bestehenden Bahnhöfen, neues Rollmaterial sowie eine Vernetzung von Bahn- und Bussystem. Am Stadtbahnsystem beteiligt sind der Kanton Zug, Amt für öffentlichen Verkehr (als Auftraggeber), SBB Infrastruktur (als Bauherr) und die ARGE atelier 10:8 Zürich und Leutwyler Partner Architekten Zug (als Architekten der Stadtbahn-Haltestellen).
Das übergeordnete Ziel des Gestaltungskonzeptes der Stadtbahn Zug ist eine einheitliche Gestaltung und Wahrnehmung. Es wird ein architektonisches Baukastensystem definiert, das sich mit seinen Elementen den jeweiligen landschaftlichen und städtebaulichen Gegebenheiten anpassen kann. Die Gleisquerungen sind nicht nur für Passagiere bestimmt, sondern bekommen auch im übergeordneten Fussgänger- und Radwegnetz eine wichtige Bedeutung.
Auszug aus dem Jurybericht: „Diese Kleinstationen im Vorstadtbereich zeichnen sich durch die einfache und klare Formensprache, durch Intermodalität, durch Übersichtlichkeit und durch die Signifikanz im Erscheinungsbild aus.“
Eine hochrangige internationale Jury unter Vorsitz des französischen Star-Architekten Dominique Perrault hat Ende September 2008 in Wien die 10. Brunel Awards für herausragendes Design und Architektur im Bahnwesen verliehen. Die 15 Preise und 15 Anerkennungen wurden in den Kategorien Architektur, Industrie-Design und künstlerische Gestaltung, technische Infrastruktur und Umweltgestaltung sowie Rollmaterial vergeben. Der Hauptpreis für herausragende Leistungen in allen Kategorien ging erstmals an die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB.
Insgesamt hatten sich 32 Eisenbahn-Unternehmen aus 18 Ländern und 3 Kontinenten mit 161 Einreichungen um die begehrten Auszeichnungen beworben. Organisiert wurde die Ausschreibung und Preisverleihung der 10. Brunel Awards von der Watford Group für Bahn-Design gemeinsam mit der ÖBB und dem internationalen Eisenbahnverband UIC.
Die Brunel Awards wurden 1985 von der Watford Group (weltweiter Verband der professionellen Bahn-Architekten und -Designer) ins Leben gerufen. Sie werden in unregelmässigen Abständen von zwei bis vier Jahren von einer internationalen Jury vergeben. Ausgezeichnet werden die besten Werke in den Kategorien Architektur, Grafik, Industrie-Design und Kunst, technische Infrastruktur und Umwelt sowie Rollmaterial. Ziel dieser Awards ist es, die Design-Qualität im Bahnsektor zu fördern und Eisenbahnen damit für ihre Kunden noch attraktiver zu machen. Im Unterschied zu anderen Design- und Architektur-Preisen werden mit den Brunel Awards ausschliesslich die Auftraggeber ausgezeichnet.
Benannt sind die Preise nach dem britischen Ingenieur und Bahnpionier Isambard Kingdom Brunel (1806 bis 1859), der vor allem durch den Bau von Bahnstrecken und Kunstbauten für die Great Western Railway (insbesondere Brücken, Bahnhöfe und Tunnel) bekannt wurde.